Reiseroute Wales
Holyhead – Bangor – Caernarfon – Snowdonian National Park – Beddgelert – Capel Curig – Betws-y-Coed – Blaenau – Dolgellau – Machynlleth – Aberystwyth – Aberaeron – Cardigan – Fishguard – Haverfaort West – Carmarthen – Llandeilo – Brecon Beacons National Park – Llangadog – durch die Black Mountains west – Brynamman – Abercraf – Craig-y-nos – Brecon – Hay-on-Wye – Black Mountains ost – Abergavenny – Monmouth – Chepstow – Bristol – London – Dover – Fähre Calais
Beddgelert Cae Du Camping N 53° 1‘ 0,4‘‘ / W 4° 5‘ 23,5‘‘

Die See ist spiegelglatt und wir gleiten in drei Stunden lesend hinüber von Irland nach Wales. Ankunft in Holyhead an und wir machen uns auf der Schnellstraße auf nach Bangor. Kurz vor der der Stadt biegen wir nach Süden ab und erreichen entlang des Menal Strait, der Wasserstraße, die die Insel Anlesey vom Festland trennt, die Kleinstadt Caernarton, die zum Weltkulturerbe gehört. Die Altstadt ist noch vollständig von einer Stadtmauer umgeben und dahinter erhebt sich die gut erhaltene und bestens restaurierte Burg von König Edward I. Das Castle ist gewaltig in seinen Ausmaßen und eine Bilderbuchburg. Hier wurde Charles zum Prinzen von Wales gekrönt. Nach ausgiebiger Besichtigung biegen wir zum Snowdon Nationalpark ab.

Inmitten der Berge, kurz nach Beddgelert, finden wir einen großzügigen Campingplatz mit viel Platz auf den Wiesen in Angesicht des höchsten Berges Englands, dem Yr Wyddfa Fawr (Mount Snowdon 1085 m). Der Platz ist für Zelter und Wanderer ausgelegt, bietet aber alles Notwendige, außer kostenfreiem Wi-fi. Da sind die Briten noch absolut rückständig.

Ein Wandertag. Wir suchen uns einen Rundweg aus, der mit 4 Stunden angegeben ist. Vorbei an einer alten Kupfermine erreichen wir auf ebenen Weg den See Llyn Dinas an dessen Ufer wir entlang gehen bis zu den wenigen Häusern von Bethania. Hier überqueren wir die Straße und steigen leicht an auf dem Watkin Path, der zum Mount Snowdon führt. Nach einiger Zeit biegen wir links ab und steigen nun an durch mooriges Gelände mit sehr reizvollem Wollgras. Nachdem der höchste Punkt erreicht ist geht es durch feuchtes Gelände hinunter zu den Resten einer alten Kupfermine. Von hier aus folgen wir dann dem Weg hinab zum Wanderparkplatz Craflwyn, den wir nach 4 1/2 Stunden erreichen. Noch ein Stück die Straße zurück bis zum Camping.
Minffordd Cwmrhwyddfor Farm Campside N 52° 41‘ 29‘‘ / W 3° 52‘ 5‘‘

Es ist schwül-warm, übermorgen soll das Wetter umschlagen und wieder kälter werden. Wir fahren die Straße weiter nach Norden mit herrlichem blick auf unseren gestrigen Weg und den See. In Capel Curig erreich wir die A5 und biegen ab nach Betws-y-Coed, einem kleinen sehr touristischen Ort, dem Wanderzentrum von Nordwales. Dort biegen wieder nach Süden ab. Es geht urch den Snowdonien NP mit gelegentlichem Blick auf den Mount Snowden nach Blaenau, dem Zentrum des Schieferabbaus in Wales. Schon von weitem sieht man riesige Schutthalten und Berghänge, die aussehen wie nach einer Explosion oder einem Erdbeben. Wir folgen der A470 nach Dolgellau einem grauen Städtchen, das aber einen ordentlichen Spar Markt zur Ergänzung der Vorräte bietet. Wir kommen nun in den südlichen Teil des Snowdonien NP mit dem Cader Idris Gebirge im Zentrum. Am Fuß dessen höchsten Bergs, des Penygadair (893 m) schlagen wir unser Lager auf dem kleinen Camping bei einer Farm am Fluss auf. Zwar stehen dort eine Reihe von Wohnwagen, die aber alle unbewohnt sind und wohl nur an Wochenenden und in den Ferien besucht werden.
Mwnt bei Cardigan Blaenwaun Farm Camping N 52° 7‘ 51‘‘ / W 4° 37‘ 32‘‘

Nieselregen und tief hängende Wolken über den Bergen. Die vorgesehene Wanderung auf dem Weg zum Penygadair wird gestrichen. Nächster Halt ist beim CAT, dem Center for alternative Technology, das 1974 in einem offen gelassenen Steinbruch von der alternativen Bewegung etabliert wurde und seither mit großer Energie weiterentwickelt wurde. Man fährt mit einer Wasser betriebenen Seilbahn den Hügel hinauf und wird im „Energiedorf“ durch diverse alternative Energie-, Hausbau- und Gartenbauformen geführt. Alles sehr interessant, informativ und spielerisch und somit auch für Kinder interessant. Nach einem ausgiebigen Rundgang verabschieden wir uns wieder und fahren in das Örtchen Machylleth, angeblich eine Hochburg der Hippibewegung. Womit es dieses Prädikat verdient, bleibt uns verschlossen, wir haben nicht einen Hippi gesehen. Weiter geht es nun wieder an die Küste in die Stadt Aberystwyth mit großer Strandpromenade, den Resten eines Castles und den ehrwürdigen Gebäuden der Universität.

Weiter entlang der Küste über Aberaeron bis fast nach Cardigan. Kurz davor biegen wir zur Küste nach Mwmt ab. Über enge kleine Straßen finden wir die Farm mit Camping dann doch. Nicht weit entfernt sehen wir später noch den Platz Ty-Gwyn, der noch näher am Strand liegt. Wir machen noch einen Abendspaziergang über die Wiesen hinunter zu einem kleinen Sandstrand mit einer alten Kirche mit Friedhof.
Llandarrog Fferm Coedhirion Camping N 51° 49‘ 49‘‘ / W 4° 11‘ 14‘‘

Wie befürchtet, ist das Wetter umgeschlagen und während der Nacht haben uns die Wolken mit einer Regenfront erreicht. Den ganzen Tag Nieselregen und Temperaturen um 14 Grad. Unsere geplante Küstenwanderung fällt dem zum Opfer. Statt dessen legen wir einen Fahrtag auf der A40 ein über Haverforwest, Carmarthen bis an den Rand des Brecon Beacons Nationalparks. Kurz vor Llandeilo biegen wir zum „National Botanic Garden of Wales“ ab. Da der Regen nachgelassen hat besuchen wir den Garten. Große, relativ neue Anlage (von 2000) mit Japanischem Garten, Bienengarten und Walled Garden.

Darin befindet sich ein Schmetterlingshaus und es war faszinierend die vielen Schmetterlinge inmitten der tropischen Pflanzen zu sehen. In einem weiteren riesigen Glashaus sind Pflanzen des Mittelmeers und aus Südamerika und Australien versammelt. Insgesamt eine tolle Anlage. An der Kasse frage ich nach einem Camping in der Nähe und werde nach Llandarrog zu einer Farm mir kleinem Campingplatz verwiesen. Hier werden wir dem Regen trotzen und auf besseres Wetter warten.
Craig-y-nos Camping Dan-yr-ogof N 51° 50‘ 7‘‘ / W 3° 40‘ 49‘‘

Sturm und Regen haben sich während der Nacht gelegt und am Morgen ist es bewölkt und trocken. Kaum vom Camping herunter treffen wir im dazu gehörigen Dorf Llandarrog auf eine landwirtschaftliche Ausstellung mit Tiermarkt. Neben Schafen, Kühen und Pferden sind auch Trecker und landwirtschaftliche Geräte zu sehen. Uns wird als offensichtlich Fremden und nicht Landwirten der Eintritt erlassen und so schlendern wir über das Gelände, bewundern Schafe mit gelber Wolle und kleine Mädchen bei der Reitprüfung. Dann fahren wir in den nächst größeren Ort Llandeilo, und machen uns zu Fuß auf, entlang und oberhalb des Flusses Tywi zum Dinefer Castle. Als Mitglieder des National Trust haben wir freien Eintritt. Von den Türmen der schön restaurierten Ruinen hat man einen guten Rundblick hinunter auf den Fluss und in die Täler.

Nicht weit entfernt davon liegt in einem großen Park das Newton House, ein Herrensitz, der 1660 erbaut wurde. Man kann die mit weitgehend originaler Einrichtung bestückten Räume besichtigen und ein Video mit Schauspielern betrachten, die das damalige herrschaftliche Leben lebendig werden lassen. Dann wieder zu Fuß zurück. Es folgt ein kurzer Abstecher zur Burg Cerrig Cennen, die spektakulär auf einem Hügel liegt. Wir betrachten sie nur aus der Distanz, eine Burg pro Tag reicht uns. Die Waliser waren damals eifrige Burgenbauer und das Land ist gespickt damit. Dann machen wir einen Abstecher in die Black Mountains (west) nach Süden. Einmal über die kahlen Berge. Auf dem Rückweg bleiben wir in diesem Wanderer Camp mit schönen Stellplätzen hängen.
Llanthony Priory Stellplatz der Court Farm N 51° 56‘33‘‘. W 3° 2‘ 17‘‘

Weiter nach Norden durch hügeliges Gelände, bis wir auf die A40 stoßen, die uns nach Brecon bringt. Hier kaufen wir ein und machen uns auf den Weg nach Hay-on-Wye am nördlichen Ende desNationalparks, direkt an der Grenze zu England. Es ist das Dorf mit der höchsten Dichte an Buchläden und Antiquitätenshops im Lande. Wir bummeln durch den Ort und ich erstehe in Richard Booth Bookshop zwei antiquarische Bücher der Folio Society. Er war der Begründer des Bücherbooms im Ort und bewohnte das inzwischen vor sich hin verfallende Castle. Der ganze Ort ist inzwischen eine Touristenattraktion geworden. Dann biegen wir auf ein winziges Sträßchen durch die Black Mountains (ost) ab, das uns auf von Buchenhecken gesäumten Wegen durch eine wunderbare Landschaft bis zur Llanthony Priory bringt. Rundgang um die Ruinen der Priory und Spaziergang am Bach entlang, über Schafweiden den Berg hinauf mit schönem Blick auf die Priory. Die dazu gehörige Farm stellt eine Wiese für Zelter und kleine Womos zur Verfügung und wir beschließen für 3 Pound (3,50 €) pro Person dort zu bleiben.
Monmouth Camping N 51° 48‘ 45‘‘ / W 2° 43‘ 24‘‘

Strahlender Sonnenschein weckt uns auf der Wiese. Nach kleinem Frühstück mit Joghurt starten wir, ohne das jemand zum kassieren kam, in den Tag. Erste Station ist Abervagenny wo insbesondere die St Marys Church sehenswert ist mit einem Kirchturm, der mehr einem Festungsturm gleicht. Von der Front aus ist schon erkennbar, dass es sich um eine zweischiffige Kirche handelt. Erst im Innern sieht man, dass die Apsis dann dreischiffig ist und rechts und links Gräber und Sarkophage wichtiger Persönlichkeiten enthält. Dagegen besteht das Castle nur noch aus einigen Ruinen. Schön ist die Innenstadt, die von einer großen Fußgängerzone eingenommen wird. Wir fahren weiter zum Raglan Castle direkt neben der A40, das eher einem befestigten Palast als einer Burg gleicht. Erbaut im 15. Jahrhundert, hat es erhebliche Ausmaße und der Yellow Tower bietet einen herrlichen Ausblick über die Ruinen. In Monmouth ist es schwierig einen Parkplatz zu finden, da viele wieder mit 2 m hohen Querbalken blockiert sind. Sehenswert ist die Monnow Bridge, eine mittelalterliche Brücke mit Stadttor über den Monnow. Hier biegen wir an in das romantische Tal des Wye Flusses, das uns zur großartigen Klosterruine der Zisterzienser von Tintern führt.

Eine eindrucksvolle Anlage, die ihre Blütezeit im 14. Jahrhundert hatte. Insbesondere die Überreste des riesigen Kirchenschiffs sind beeindruckend. Wenngleich man ähnliche Anlagen auch aus Deutschland und Frankreich kennt, beeindruckt dieses Kloster durch seine Größe und den guten Erhaltungszustand der Anlage. Weiter nach Chepstow mit einer großen Pferderennbahn, von wo wir morgen auf die Autobahn fahren wollen. Leider findet sich weder ein geeigneter Stell- noch Campingplatz, so dass wir noch einmal die 16 km nach Monmouth zurück fahren, wo es einen kleinen Camping direkt am Fluss hinter der Brücke gibt, der uns freundlich für unsere letzte Nacht in Wales aufnimmt. Morgen wollen wir nach Dover.
